BUZZ ALDRIN

s/t

Buzz Aldrin war der zweite Mann auf dem Mond: Am 20.07.1968 verließ er nach Neil Armstrong die Landeeinheit von Apollo 11 und wird sich bis heute – er ist 81 – kaputtlachen über all die Verschwörungstheorieanhänger, die bis heute der Meinung sind, die Mondlandung sei in einem Hollywoodstudio inszeniert worden.

BUZZ ALDRIN ist aber auch der Name einer 2008 in Bologna, Italien gegründeten Band (nicht zu verwechseln mit jener aus Oldenburg), und wenn ich eines in den letzten Jahren über Musik aus Italien gelernt habe, dann ist es, dass Musiker aus dem italienischen Gitarren-Underground eine Schwäche haben für komplexe Kompositionen, die gerne mal etwas abseits liegen von den Trends und Vorlieben des Restkontinents.

Produziert von Nene (Bassist von VERMILLION SAND und MOVIE STAR JUNKIES) und veröffentlicht als Co-Release von Unhip und Ghost, ist das Debütalbum von BUZZ ALDRIN eine seltsame, eigenwillige Platte.

Man stelle sich vor, man schläft im Zug ein, wacht auf, als der hält, steigt hektisch aus und steht irgendwo in einer Landschaft, die einem völlig fremd ist – es muss ja nicht gleich der Mond sein ...

Immerhin, das Smartphone funktioniert: „Ja, hallo, keine Ahnung, wo ich bin, um mich herum sind Bäume, Felsen, Wasser, Berge, ja, nee, wie soll ich das beschreiben, irgendwie seltsam das alles, ich melde mich wieder, sobald ich mich orientiert habe.“ Das mit dem Orientieren ist nicht so leicht, das musikalische GPS funktioniert nicht, es muss Terrain sein irgendwo zwischen Space-Rock, Psychedelic, Post-Punk.

Post-Hardcore und Krautrock, und irgendwann gibt man auf, lässt sich nieder, genießt den Anblick der wuchernden Vegetation und wundert sich, was der nette Herr vom Platz gegenüber einem da vorhin im Zug eigentlich in den Kaffee gekippt hat ...