CIRCLE

Infektio

Wenn hinter einer Band beziehungsweise einem Bandnamen letztlich nur ein Mann, ein kreativer Kopf steckt, und unter dem bewusst so vieldeutigen Namen CIRCLE seit 1991 zig Platten erschienen sind – alleine die Studio- und Live-Alben summieren sich auf über 30 –, könnte man vermuten, es mit einem alten Kauz zu tun zu haben.

Doch siehe da, Jussi Lehtisalo aus Pori in Finnland ist Jahrgang 1973, als sein erster CIRCLE-Release erschien, war er also gerade mal 18. Seitdem hat der Bassist und Sänger sich in unzähligen Kompositionen mit zig verschiedenen Gastmusikern verewigt, und ich gestehe, dass man sich sich angesichts von mehreren Releases pro Jahr überfordert fühlen kann.

Aber Mut zur Lücke, der Einstieg lohnt an jeder Stelle, also auch mittels „Infektio“, dem laut offizieller Zählung 35. Longplayer. Die musikalischen Zutaten sind so divers wie eh und je. Irgendwann wurden CIRCLE mal mit Heavy Metal in Verbindung gebracht, auf frühe Releases und gewisse musikalische Gene bezogen mag das auch zutreffen, doch genau wie das Krautrock-Label und die Bezeichnung „Avantgarde-Rock“ ist letztlich alles und nichts richtig.

Lehtisalo ist ein musikalischer Zauberer, der sich auf „Infektio“ mit monumentalem, weitgehend instrumentalem Rock beschäftigt, auf „Hollywood“ von 2010 dagegen kam man sich wie in einer Rock-Oper vor – „expect the unexpected“ ist hier neben dem Hauptakteur die einzige Konstante.

Neugierig? Gut, dann viel Spaß mit CIRCLE.