EFRIM MANUEL MENUCK

High Gospel

Beim Namen Efrim Menuck wird es wohl nur bei Eingeweihten spontan Klick machen, denn bisher trat der Mann überwiegend als Teil von tief in der Musikszene Montreals verwurzelten Bands wie GODSPEED YOU! BLACK EMPEROR und THEE SILVER MT.

ZION MEMORIAL ORCHESTRA in Erscheinung, neben seiner Tätigkeit als Mitbetreiber des Hotel2Tango-Studios. „High Gospel“ ist sein erstes Soloalbum, was sicherlich eine gewisse Erwartungshaltung mit sich bringt, aber bei einem Label wie Constellation heißt das Motto andererseits natürlich „expect the unexpected“.

Ein reiner Rip-Off seiner Hauptbands ist „High Gospel“ sicherlich nicht, auch wenn sich bestimmte charakteristische Elemente auch hier wiederfinden lassen. Unter dem Strich ist Menucks Ansatz allerdings deutlich experimenteller und dementsprechend anstrengender, ein Album, dem man sich auch nach mehrmaligem Hören immer noch nicht gänzlich genähert hat und das mehr durch seinen eigenwilligen Umgang mit Sound begeistert als durch konkret wiedererkennbare Songs.

Jedenfalls wird Menuck hier ähnlich wie bei GODSPEED ... und ASMZ seinem Anspruch als kreativer Motor avantgardistischen Rocks gerecht, der hier zwischen den Polen von aggressivem Noise und leisen, gefühlvollen Momenten in spannender Form musikalische Extreme auslotet.

Ein Song ist dabei natürlich auch Vic Chesnutt gewidmet, den Menuck in den zwei Jahren vor dessen Selbstmord im Jahr 2009 auf Tour und im Studio begleitete, als trauriger Höhepunkt einer insgesamt wenig fröhlichen Platte.