MAMIFFER

Mare Decendrii

Im Fall von MAMIFFER, die bereits auf Hydra Head ein Album veröffentlicht haben, kann mal wieder den schönen Begriff der „Supergroup“ ins Spiel bringen. Denn bei den fünf recht epischen Nummern ihres neuen Albums verbinden sich die Talente von Mitgliedern von Bands wie RUSSIAN CIRCLES, THESE ARMS ARE SNAKES, EARTH, ISIS, THRONES und CIRCLE (die Finnen).

Maßgeblich daran beteiligt ist aber vor allem Aaron Turner, neben Pianistin Faith Coloccia, deren alte Band EVERLOVELY LIGHTNINGHEART ebenfalls Platten auf Hydra Head veröffentlicht hatte.

Insofern könnte man MAMIFFER durchaus als Kammerorchester-Neo-Klassik-Version von ISIS umschreiben, die zwar dabei selten wie eine „Rockband“ klingen, sicherlich durch die starke Betonung von der Klassik entliehenen Instrumenten.

Ganz weg vom Doom-Metal sind MAMIFFER aber nicht, denn gewisse Spannungsbögen innerhalb der Kompositionen erinnern recht deutlich an ISIS oder vergleichbaren Bands. Allerdings driftet „Mare Decendrii“ immer wieder in sehr experimentelle, düster-disharmonische Bereiche ab, kontrastiert von regelrecht euphorisch unbeschwertem, barocken Kammerpop.

Bis auf wenige eher minimalistische Momente gelingt MAMIFFER hier ein durchweg druckvoller, opulenter und mächtig orchestraler Sound, der sich problemlos innerhalb der Sphären von Ambient-Drone-Dome-Metal verorten lässt, aber deutlich facettenreicher ist und ganz neue, wesentlich aufregendere Wege beschreitet.