R.E.M.

Collapse Into Now

Wir erinnern uns: Anfang der Neunziger machte ein inzwischen in Vergessenheit geratener Musiksender eine kleine Garagen-Band aus Athens endgültig zu Rockstars und Plattenmillionären. Wenn man einer Band diesen Erfolg gönnte, dann sicherlich den Herren Michael Stipe, Peter Buck, Bill Berry und Mike Mills.

Dumm nur, dass sich R.E.M. in den Neunzigern von einer absoluten Lieblingsband zu unglaublichen Langeweilern entwickelten, was möglicherweise Leute anders sehen, die das Quartett erst mit „Out Of Time“ für sich entdeckten.

Und so kam das Erscheinen eines neuen R.E.M.-Albums seitdem eher dem Umfallen des berühmten chinesischen Reissacks gleich. Als unerwartete wie angenehme Überraschung stellte sich 2008 das Studioalbum „Accelerate“ heraus, auf dem R.E.M.

in kompakter Form endlich mal wieder ohne irgendwelche Kinkerlitzchen einfach nur rockten. Ihr neues Album „Collapse Into Now“ kann daran zwar nicht ganz anknüpfen, aber mal abgesehen davon, dass R.E.M.

bei jedem Song unverkennbar nach R.E.M. klingen, haben sie sich allzu penetrante Lahmarschnummern glücklicherweise verkniffen. Und wenn diese dann so fantastisch wie „It happened today“ mit seinem schönen Bläser-Arrangement ausfallen, darf man die ja schon länger zum (Kern-)Trio geschrumpften R.E.M.

wieder vorbehaltlos und ohne sich schämen zu müssen richtig gut finden, auch wenn sie natürlich immer noch irgendwie den alten, glorreichen Zeiten hinterherlaufen.