THURSDAY

No Devolutión

Laut Sänger Geoff Rickley ist das sechste Album der Emocore-Pioniere THURSDAY weder ein Hardcore-Album, noch eine Punk-Scheibe geworden und so mancher wird sich fragen, weshalb das Ding dann bei Epitaph erscheint.

Man möchte sich freischwimmen, aber nicht das beruhigende Gefühl eines Sicherheitsnetzes missen, so meine Hypothese. Aber nun zum Album: Obwohl das Gros der Songs eher an SADE oder SNOW PATROL erinnert, hört man in „A darker forrest“ ganz klar Elemente von FAR und den DEFTONES.

„Magnets caught in a metal heart“ ist sogar ein ganz traditioneller THURSDAY-Song, wie man ihn auch auf „Full Collapse“ hätte packen können. Rickleys Vocals sind insgesamt noch ätherischer geworden und oft fühlt man sich in die Achtziger zurückgebeamt, denn so viele Synthies und zelebrierte Langsamkeit wie in „Empty glass“ findet man im Moment ja eher selten.

Um in die Indie-Major-League des Business aufzusteigen zu können, müsste „No Devolutión“ aber einen zwingenden Track, also einen kleinen Hit zu bieten haben. Den gibt es nicht. „No Devolutión“ ist ein Grower, man muss sich lange damit befassen, bis die Songs zünden, und die großen Höhepunkte fehlen mir doch etwas, es ist aber allemal besser als Stagnation.