AVERAGE ENGINES

Battlesuits

„Ja, wunderbar!“, so fing meine Besprechung zur AVERAGE ENGINES-EP „If Dalí Broke My Arm It Would Sound Like This“ in Ausgabe #92 an. Nun liegt mir der erste Longplayer „Battlesuits“ des Quartetts aus Hamburg vor, zu dem ich leider nicht wirklich Zugang finden kann.

Hier wird – wie richtig im Infozettel festgehalten – Indie-, Stoner-, Prog-, und Alternative-Rock zusammengewürfelt und vielleicht ist es auch gerade dieses Konglomerat, was mich am Ende stört.

Schon beim Opener, „Backfire, honey“ erklingt auf einmal aus dem Nichts Gastsänger Jascha Kreft und verleiht dem Song für wenige Sekunden einen starken Stoner/KYUSS-Touch, welchen ich an dieser Stelle absolut unangebracht finde, der mich eher stört und mir so bereits den Einstieg in das Album erschwert.

Ich selbst bin ein großer Freund von musikalischen Experimenten und experimentierfreudig sind AVERAGE ENGINES definitiv, das ist auch absolut gut so, doch finde ich, verliert die Band bei all dem und bei einer Netto-Spielzeit von über 60 Minuten (zzgl.

Hidden-Track) oftmals den Blick auf das Wesentliche und viele gute Riff-Ideen und eigentlich clever arrangierte Passagen schweben am Ende leider etwas ausdruckslos im Raum. Wie man so schön sagt, manchmal ist weniger mehr und ich denke, diesem alten Sprichwort zu folgen, hätte auch „Battlesuits“ gut getan.

Prinzipiell machen AVERAGE ENGINES nichts falsch, doch haben sie meines Erachtens einfach zu viel gewollt. Hätte man hier und da vielleicht etwas weniger versucht und die Songs etwas kompakter, schlüssiger arrangiert, ich glaube, dann wäre mir das Anfreunden mit diesem Album-Debüt definitiv leichter gefallen.

So hoffe ich für die sympathischen Hamburger, dass ich vielleicht mit meiner Meinung allein auf weiter Flur stehen werde und andere das Album abfeiern. Und vielleicht bin ja auch ich beim zweiten Album wieder Fan.