BONGOLIAN

Bongos For Beatniks

Nasser Bouzida kann man mit Fug und Recht einen Multi-Instrumentalisten nennen. Auf „Bongos For Beatniks“, dem vierten Album des BIG BOSS MAN-Orgelmanns, spielt er nicht Posaune. Dafür aber Hammond-Orgel, Klavinett, E-Piano, Synthies, Bongos (natürlich ...), Schlagzeug, Congas, Vibraphon, Glockenspiel, Kuhglocke, Tamburin, Timbales, Panflöte, Glocken, Maraccas, schnippt mit den Fingern, klatscht in die Hände, stampft auf den Boden und spielt auf diese Weise ein schon beängstigend stilechtes Bongobeat-Album ein, dass zu jeder Sekunde den Geist des schwingenden Londons mit seinem verruchten Nachtleben verströmt.

Im Gegensatz zu BIG BOSS MAN-Alben ist die Intention nicht das reine Tanzvergnügen, viele der 13 Songs gehen jederzeit als Film-Scores durch, der junge James Bond lässt sich sich zu diesem Sound gern noch einen Martini rühren, bevor er auf Beutezug durch schmierige Lounges und verlotterte Bars geht.

Jedenfalls ist der Bongole ein absolutes Ausnahmetalent, das leider oder zum Glück (wie der junge Bond) größtenteils im Verborgenen operieren muss.