INDIAN WARS

Walk Around The Park

Der Name des österreichischen Labels stammt noch aus einer Zeit, da in Deutschland ein Studium mit einem Diplom oder dem Magister Artium abgeschlossen wurde, und nicht nach einem sechssemestrigen Schmalspur-Studium mit dem seltsamen Titel „Bachelor“.

Früher war ein Bachelor einfach nur ein Junggeselle, das klang nach Ungebundenheit und viel Spaß, und passte damit sehr gut zu einem eigenwilligen Rock’n’Roll-Label – und klang nicht nach langweiligen Studenten.

INDIAN WARS, die hinter dem „Walk Around The Park“-Album stecken, kommen aus Vancouver an der kanadischen Pazifikküste – und sind im Innenteil des Klapp-Albumcovers nackt zu sehen. Allerdings wurden die fünf jungen Herren, bis auf eine Ausnahme untätowiert, in einem Bach sitzend so fotografiert, dass nichts zu sehen ist, was empfindliche Gemüter in Wallung versetzen könnte.

Erfreulicherweise verhält sich das bei der Musik anders, denn die hat Begeisterungspotenzial, gerade für Menschen, die beispielsweise auch die BLACK LIPS mögen. Garagige Beat-Musik zwischen Punk einerseits und Americana andererseits, jung und frisch wie auch stilbewusst und klassisch gleichermaßen – immer wieder fühle ich mich hier an GUN CLUB erinnert, doch auch die BEATLES lassen grüßen.

Wer neumodischen Scheiß hören will, ist hiermit gänzlich falsch beraten. Seltsam das Cover mit einem Pippi-Langstrumpf-Pferd.