MARK FELLM

Multistability

Schon immer haben chaotische und zufällig produzierte Rhythmen ohne jegliches oder als im weitesten Sinne als normal bezeichnetes Taktmaß experimentelle Musiker fasziniert. Es gibt hunderte von Beispielen, bei denen Loops in Schallplatten geritzt, Fehlpressungen bewusst produziert, Tonträger mechanisch bearbeitet oder CD-Player manipuliert wurden, bis sie „springen“ und hängen bleiben.

Im extremsten Fall wurden autonome Rhythmusstrukturen aus dem Inneren von elektronischen Maschinen ohne menschliche Einwirkung direkt abgezapft. Mark Fell begibt sich nun auch auf dieses Gebiet und „programmiert“ solche Patterns und remixt diese im zweiten Teil sofort wieder.

Eine spannende Angelegenheit, wenn man sich auf seinen persönlichen Rhythmus einlässt, dazu bereit ist, ihm bedingungslos zu folgen, und sich einfach von den rhythmischen Kehrtwendungen überraschen lässt.

Allerdings ist die Soundauswahl nicht so toll und besteht eher aus reduzierten, trockenen Computerklängen, was wohl den „akademischen Anspruch“ dieser Arbeit unterstreichen soll, obwohl er so etwas überhaupt nicht nötig hat.