MIMAS

Lifejackets

Für so ein Album muss man Worte finden, die der Musik gerecht werden: selten gebrauchte, möglicherweise als überholt oder wunderlich geltende. So nämlich ist „Lifejackets“, das zweite Album der dänischen Band MIMAS.

Denn bemerkenswert ist, wie Klänge und Strukturen einerseits so geradlinig und tiefentspannt wirken können, andererseits aber so viel Kindereien und Abstrusitäten in sich bergen. AMERICAN FOOTBALL kann man schon mal in den Raum werfen, um einen groben Überblick vom Klang zu haben, aber nettes Gitarrengezupfe bildet nur den Rahmen dessen, was MIMAS an schrulligen Einfällen auf Festplatte bannen.

„Application“, der Opener, etwa beginnt wie der Soundtrack zur Abfahrt in den Sommerurlaub, verstört aber schließlich mit einer veritablen Lärmorgie und haltlosem Geschrei. Gleich der folgende Song namens „La moustache formidable“ lullt den Hörer ein, weckt ihn dann aber mit unerwarteten Akzenten und unrhythmischem Gesang wieder auf und klingt schließlich mit ironischen Bläsern auf – alles im Vergleich zur schlichten Grundidee, versteht sich.

Wunderlich und schrullig schrieb ich schon, schmissig und warmherzig möchte ich noch hinzufügen. Um es kürzer und moderner zu machen: „Lifejackets“ ist voll porno!