SMOOTH BEANS

At Low Fyah!

Eines vorweg, das spanische Label Liquidator beweist in der Aufmachung ihrer Veröffentlichungen einfach Geschmack. Als Plattenkäufer weiß ich derartiges Coverartwork sehr zu schätzen. Öffnen wir also die Dose, um an die SMOOTH BEANS zu kommen.

Das junge Gemüse ist erst zwei Jahre alt und hat sich in dieser kurzen Zeit in Spanien einen Ruf als exzellente Live-Band in Sachen jamaikanischer Musik erspielt. Ihr Bandname könnte fast als Metapher zu ihrer Interpretation von Ska, Reggae und Rocksteady dienen.

„At Low Fyah“ hat viel leichten Pop-Charakter, wie sie manch gute Reggae-Nummer aus dem Hause Trojan in den Siebziger Jahren hatte und nicht zu Unrecht kommerzielle Charterfolge feierte. Nun ist das lange her und die Musiklandschaft hat sich ziemlich verändert, allerdings gibt es nach wie vor Leute, die authentische Musik zu schätzen wissen.

Beim Hören dieser kurzen Platte denke ich mir, dass die moderneren Stücke wie maßgeschneidert zum begnadeten Sänger und viel zu früh verstorbenen King of Ska Desmond Dekker gepasst hätten.

Das Debütalbum der SMOOTH BEANS ist eine hervorragende Scheibe und ich hoffe, weil ja trotz mancher Pop-Anleihe die Musik ziemlich traditionell geblieben ist, dass sich die Spanier mal zum Riverside Stomp oder Feuerwerks Open Air in die Reduit in Mainz-Kastel verirren werden.

Dass mir die traditionelle Schiene trotz musikalisch hohem Niveau und außerordentlich gutem Songwriting auf Dauer dann doch nicht so zusagt, ist auch schon das Einzige, das ich bei diesem gelungenen Erstling der SMOOTH BEANS zu bemängeln habe.