URGE OVERKILL

Rock&Roll Submarine

URGE OVERKILL? Richtig, das waren doch die, die dank „Pulp Fiction“ und ihrem Neil Diamond-Cover „Girl, you’ll be a woman soon“ mal für fünf Minuten berühmt waren. Zu dieser Zeit sah es mal kurz so aus, als ob die aus Chicago stammenden UO – die zuerst bei Touch & Go ihre Platten veröffentlichten, später ging es dann zu Geffen – im Mainstream angekommen wären, bis dann die Heroinsucht von Johnny „Blackie Onassis“ Rowan dem Traum vom Ruhm Mitte der Neunziger den Todesstoß versetzte.

2001 nahm Sänger/Gitarrist Nash Kato zwar ein sehr kompetentes Soloalbum auf, aber URGE OVERKILL waren mehr oder weniger aus dem kollektiven Bewusstsein verschwunden, wenn man nicht gerade mal wieder über „Pulp Fiction“ stolperte.

Und jetzt eine „Reunion“ – Onassis ist natürlich nicht dabei, aber dafür die eigentlichen Kreativkräfte Kato und Eddie „King“ Roeser, die mit „Rock&Roll Submarine“ da anknüpfen, wo sie mit „Exit the Dragon“ und „Saturation“ aufgehört hatten.

Dementsprechend gibt es genug Leute, die es lieber gesehen hätten, wenn UO abgetaucht geblieben wären mit ihrem Rock&Roll-Unterseeboot, denn so richtig zeitgemäß ist das Herumreiten auf denselben Hardrock-Riffs und Melodien ihres Klassiker-Albums „Saturation“ nun wirklich nicht mehr, zumal das Songwriting insgesamt etwas fragmentarisch wirkt.

Allerdings haben Kato und Roeser selbst in diesem etwas desolaten Zustand immer noch weitaus coolere und einprägsamere Sounds zu bieten als jüngere Vertreter der Generation Rawk. UO klingen zwar etwas angefressen und vom Zeitgeist gebeutelt, dennoch ist „Rock&Roll Submarine“ erfreulich sexy und knackig ausgefallen, selbst wenn man damit nicht wirklich an die glorreiche Frühphase anknüpfen kann.