WHITE HILLS

H-p1

Bereits mit ihrem letztjährigen, selbstbetitelten Labeleinstand bei Thrill Jockey hatte das New Yorker Trio um Gitarrist Dave W. bewiesen, wie man sich HAWKWIND als grundsätzliche Inspirationsquelle nehmen kann und diesen sich aus Psychedelic- und Hardrock speisenden Hybriden auf ein Level hieven konnte, ohne nach abgelutschter Stoner-Combo oder nach prätentiöser 70s-Heldenverehrung mit allen dazugehörigen Peinlichkeiten zu klingen.

Das gab es sicherlich alles schon mal, wird nach wie gerne als Spacerock bezeichnet und war ja bereits in Alternative-Rock-Zeiten auf MONSTER MAGNETs Album „Tab“ ausgiebig zelebriert worden – bunte Pillen-Musik, die noch buntere Farben entstehen ließ.

WHITE HILLS scheinen sich aber spätestens mit „H-p1“ von den allzu offensichtlichen Stereotypen solcher Drogen-Hippie-Jam-Exzesse gelöst zu haben und katapultieren ihren fuzzigen Drone-Rock in metaphysische Bereiche sinnlicher Wahrnehmung, dessen hypnotische brutal-noisige Wildheit sie zu den großartigsten Grenzgängern zwischen Ambient und Metal macht, die mir in letzter Zeit untergekommen sind.

Den komprimierten musikalischen Wahnsinn, der bei WHITE HILLS aus den Boxen quillt, möchte man regelrecht mit der Zunge vom Fußboden lecken, eine Ton gewordene ekstatische Trance, die leider wie so vieles auch hier irgendwann ein Ende finden muss.