BABOON SHOW

Punkrock Harbour

Ein „baboon“ ist ein Pavian, und ich hoffe nicht, dass deren wundervoll gefärbte untere Körperrückseite etwas über die Physiognomie der Mitglieder dieser Band aus Stockholm, Schweden aussagt. Die beiden weiblichen Mitglieder etwa – sorry für diesen Sexismus – sind doch echt attraktiv, da will man sich das mit dem roten Pavianhintern gar nicht im Detail ausmalen ...

„Punkrock Harbour“ ist bereits das vierte Album von THE BABOON SHOW, und es wundert mich etwas, dass man bislang nie was von denen gehört hat, führt die meisten englischsprachigen Punkbands doch einer der ersten Wege ins europäische Ausland mit Präferenz Deutschland.

Wie dem auch sei, besser spät als nie erscheint nun Ende Oktober das neue Album pünktlich zur Europatour auf dem PASCOW-eigenen Label Kidnap Music, auf dass hierzulande ein paar mehr Leute auf deren durchaus eigenständigen und auch eigenwilligen Sound aufmerksam werden.

Punkrock ist, wie schon gesagt, die musikalische und auch ideelle Basis, doch haben THE BABOON SHOW auch vielfältige andere Einflüsse, greifen auf ein breites Spektrum an Rock’n’Roll-Standards zurück (wie THE HELLACOPTERS), haben so einen gewissen Glam-Rock-Einschlag und sind immer auf der Suche nach einem eingängigen Refrain.

Frontfrau Cecilia brüllt dazu schön kratzbürstig ihre angepissten, politischen Texte raus, und würde jemand (Hallo Rookie Records!) eine Split-Single von BAMBIX und THE BABOON SHOW veröffentlichen, würde das eine perfekte Kombination darstellen.

Auf dem Tourplan für Oktober fehlt übrigens Leipzig – ob das was mit dem letzten Konzert dort zu tun, in „Live in Leipzig“ so beschrieben: „Nine hours in the bus [...] four people in the crowd“? Mit den USA scheint das auch nichts mehr zu werden, siehe „I don’t wanna go to the USA“, und auch die eigene Regierung kommt nicht gut weg, siehe Thankslist: „You feed the rich with the poor people! Fight the power!“.

Eine musikalisch wie textlich exzellente Band, voller Wut und all die Überzeugungen transportierend, die Punkrock ausmacht. (Diese Band war auf der Ox-CD #98 zu hören)