CONMOTO

Cut Cut Cut

Zweieinhalb Jahre nach dem Ende der großartigen BUBONIX legen drei der ehemaligen Musiker plus ein neuer Drummer mit „Cut Cut Cut“ das Debüt ihrer neuen Band CONMOTO vor, die von Markus Klees und Oliver Kunz bereits kurz nach dem Split 2009 gegründet wurde.

Wenig später holte man auch Sarah de Castro wieder mit an Bord, die neben der Gitarre auch noch gleich den Leadgesang übernahm, was als ganz hervorragende Entscheidung gewertet werden muss, wenn man sich dieses Album anhört.

CONMOTO knüpfen nicht einfach da an, wo die BUBONIX 2008 mit „Capsaicin“ aufhörten, denn sie haben ihren Sound von elektronischen Spielereien befreit und auch auf eine dritte Gitarre verzichtet, was ihn viel kompakter macht.

Und gleich der Opener „Golden dawn“ gibt die Marschrichtung des gesamten Albums vor: geknüppelte Parts mit hysterisch gekreischten Vocals wechseln sich mit rhythmischeren ab, die von wunderschönen Gesangslinien getragen werden, die einen förmlich einlullen, und wenn man sich in ihnen verloren hat, reißt einen das nächste Break wieder in die Realität.

„Othero“ wird von tollen Gitarrenharmonien getragen und erinnert mich etwas – die Band möge es mir verzeihen – an JIMMY EAT WORLD und die GUANO APES und hat, ebenso wie das folgende „1000 Doves“, tolle Liebes-Lyrics.

„Borders & Flights“ ist ein Hardcore-Kracher, der nach etwa eineinhalb Minuten in einen absolut faszinierenden Mittelteil mit wunderschönem Refrain übergeht, nur um anschließend wieder zu explodieren.

„14 Punkte Flensburg“, der einzige Song mit deutschsprachigem Text, erinnert mich an OIRO, nur mit weiblichem Gesang, und rechnet auf intelligente Weise und voller Hass mit Spießern ab. Ganz groß! Vor allem der Gesang von Sarah de Castro ist es, der dieses Album zu etwas ganz Besonderem macht, denn durch ihn ist diese Platte, bei aller Credibility, musikalischem Können, tollem Songwriting und BUBONIX-Vergangenheit, vor allem eins, nämlich verdammt sexy! (Diese Band war auf der Ox-CD #98 zu hören)