DANGEROUS!

Teenage Rampage

Auch wenn mir die Glorifizierung vergangener Tage eigentlich zuwider ist: Den aktuellen, kulturellen Output von Epitaph nehme ich deutlich skeptischer wahr als früher. War Brett Gurewitzs Label einst stilprägend, wenn es um (melodischen) Hardcore ging, so erscheint nun oft Halbgares.

Vor allem das Liebäugeln mit dem vor ein paar Jahren florierenden Screamo/Metalcore-Genre wirkte eher nach Kalkül denn nach Kulturbetrieb. Andererseits schätze ich die größere Stilvielfalt und den Blick über den Tellerrand hinaus.

Ist ja auch Punk, irgendwie. Und irgendwie „punkig“ ist dann auch DANGEROUS!, eine junge Band aus Australien, die so rocken will wie JET oder THE HIVES, so crazy sein möchte wie die EAGLES OF DEATH METAL und deren bunt tätowierter, strubbeliger „Ist-mir-egal-wie-ich-aussehe“-Look erstaunlich konstruiert wirkt.

Abgesehen davon ist „Teenage Rampage“, wenngleich derbe überproduziert, ein nettes Debüt geworden, bei dem „Super Garage“-Rock auf Screamo, Keyboards, Glam, Bombast, Axl Rose-Vocals und unendliche viele catchy Hooks treffen.

Und wenn man über Kalkül, Oberflächlichkeit oder kurze Haltbarkeit hinwegsieht, so entpuppen sich Songs wie „Movers in shakers“ oder „Ocean“ als partytaugliche Songs mit Ohrwurmgarantie.