FRUIT BATS

Tripper

Erstaunlicherweise schon das vierte Album, das ich von Eric Johnsons Projekt FRUIT BATS aus Chicago bespreche, das sich zwar immer noch einen gewissen Wohnzimmer-Charme erhalten hat, aber auf recht verspielte und produktionstechnisch veredelte Weise die stilistischen Möglichkeiten von Classic-Rock auslotet und dabei geschickt Americana-Einflüsse und Sixties-Westküsten-Folkrock verarbeitet.

Johnson kann dabei nach wie vor nicht verleugnen, dass er gesanglich John Lennon imitiert, diesem allerdings eine etwas schrillere, überkandidelte Qualität verleiht. Dem letzten Album „The Ruminant Band“ von 2009 hatte ich allerdings vorgeworfen, allzu beliebig dahinzuplätschern, da Johnson offenbar seine Aushilfstätigkeit bei den SHINS nicht gut bekommen war.

Auch „Tripper“ ist alles andere als ein zupackendes Rock-Album geworden, dafür kann Johnson einen mit sonnigem Melodiereichtum und unprätentiöser Melancholie begeistern, verpackt in elf wunderschön instrumentierte, psychedelische Pop-Songs, deren subtilen Höhepunkte sich in eher leiseren akustischen Spektren abspielen, aber dafür umso fokussierter sind.

Definitiv eine Platte mit langer Halbwertszeit, denn Johnsons bereits in der Vergangenheit durch äußerst geniale Momente auffällig gewordenen songwriterischen Fähigkeiten kommen hier erneut bestens zur Geltung.