JINGO DE LUNCH

Live in Kreuzberg

Die letzte Live-Platte, die mich so richtig vom Hocker gehauen hat, war „The Youth Are Getting Restless“ von den BAD BRAINS. Daran sieht man recht leicht, das ich eigentlich kein großer Fan von Live-Alben bin und eher die Ansicht vertrete, dass man die Energie, die bei einer noch so guten Show vermittelt wird, eh nicht so richtig auf Platte festhalten kann.

Irgendwo zwischen Bühnenshow und Aufnahmeprozess geht meistens etwas davon verloren. Zu JINGO DE LUNCH muss man, was die Live-Qualitäten angeht, wohl keine großen Worte verlieren. Auch nach dem Neustart 2007 und den personellen Umbesetzungen haben Yvonne und die Herren (glaube ja, dass diese Bezeichnung für männliche Bandmitglieder ab einem bestimmten Alter einfach besser passt als „Jungs“) letztes Jahr mit „Land Of The Free-ks“ ein überzeugendes Comeback-Album hingelegt, das auch fleißig quer durch Europa live präsentiert wurde.

Für den Live-Mitschnitt haben sich JDL ein Plätzchen ausgesucht, an dem gar nichts schiefgehen konnte. Ein Gig im Lido in Kreuzberg ist eh so was wie ein Heimspiel und deshalb ist dieses erste Live-Album der Berliner nicht so übel, wie es hätte werden können.

Glücklicherweise wird nicht nur neues Material gespielt, sondern es wird auch ein guter Anteil alter Hits wie „Peace of mind“ oder „Cursed earth“ in gutem Sound gegeben. Mein All-time-Fave „Growing pains“ ist leider nicht dabei, aber das Leben ist nun mal kein Wunschkonzert.