LOS EXPLOSIVOS

Primeras Grabaciones

Nachdem ich bereits ausufernde Lobeshymnen aus LOS EXPLOSIVOS geschwungen habe, war meine Freude groß, ein Ohr auf ihre „Primeras Grabaciones“ – zu Deutsch: ersten Aufnahmen – werfen zu dürfen. Boss Hoss Records hat Demo-Recordings von 2004 auf CD und Vinyl gebannt und somit die ersten Schritte der mexikanischen Vorzeige-Garagepunks dokumentiert.

In zehn Songs (leider viel zu wenig) zeichnet sich der Weg ab, den LOS EXPLOSIVOS in ihren folgenden drei Alben eingeschlagen haben. Spätestens bei „Fuego“ wird klar, dass diese Band trotz ihres ungestümen und wilden Gebarens in der Lage ist, auf den Punkt genau zu spielen, und es gleichzeitig versteht, Melodien ausreichend Raum zur Entfaltung einzuräumen.

Damit schaffen sie Authentizität und hauchen selbst totgedudelten Songs wie „Boss hoss“ (THE SONICS) oder „Boys“ (THE SHIRELLES) neues Leben ein. Genau das ist der Punkt, an dem viele ihrer Mitstreiter scheitern: Erstklassiger Garage-Punk lässt sich nicht mit diffusem Geschreie und simulierter Wildheit imitieren.

Stattdessen erfordert es eben dieses hohe Maß an Leidenschaft, das – wie jetzt hinreichend dokumentiert – eine Band wie LOS EXPLOSIVOS schon in ihren Anfangstagen in ihre Musik steckten. „Primeras Grabaciones“ bietet also einen exquisiten Einblick in das frühe Wirken und Schaffen einer mittlerweile gereiften Band und ist damit ein Must-have für Komplettisten.

Als Einstiegsdroge empfehle ich zunächst dennoch die Alben „Garage Mexicano Muito Fudido“ und „Sonidos Rocanrol“.