PYRO ONE

Irrlicht

Der Berliner Wortakrobat legt nach seinem Debüt „Tränen eines Harlekins“ noch eine Schippe drauf und schickt 14 neue Titel ins Rennen um die Hörergunst. Die Welt ist zwischen beiden Alben nicht besser geworden, also rappt der Pyromane weiter wie gewohnt, wortklug und scharfsinnig, gegen die Norm, das Establishment – die Wirrungen der modernen Zeit.

Selbstverständlich hat er dabei allerhand Unterstützung für den nötigen musikalischen Background. BEAT 2.0, Kobito, LeijiONE und DJ Boogie Dan zeichnen sich unter anderem für Beats, Violine, Scratchings und Cuts aus, die sich durchaus vom gewohnten HipHop-Sound unterscheiden.

Dafür sorgen auch allerhand elektronische Einsprengsel, denen gekonnt „echte“ Instrumente wie Violine, Klavier und Gitarre entgegengesetzt werden („Toyland“). Über der Musik stehen allerdings die Lyrics, die eindeutig beweisen, dass HipHop noch bissig, kritisch und frech sein kann.

Richtig airplaytauglich ist der Titelsong ausgefallen, der hier durchaus als Einstiegsdroge gelten kann. „Reling“ und „John Maynard 2.0“ wären weitere Anspieltips, die den Blick über den eigenen Tellerrand belohnen.

Bitte nicht vom Farbrausch des Covers verwirren lassen.