SIINAI

Olympic Games

Es fällt schwer, bei den ersten Klängen der finnischen Band SIINAI und dem Plattentitel ihres Debüts „Olympic Games“ nicht an den Score von Vangelis zum Film „Chariots Of Fire“ aus dem Jahr 1981 denken zu müssen, ein angenehm analog klingender Teppich aus sphärischen, hymnischen Synthie-Sounds, die im zweiten Teil des Songs dann in die rhythmischen Gefilde der Krautrock-Legende NEU! übergehen.

Und überhaupt sind SIINAI mal wieder eine der unzähligen Bands momentan, die einen offensichtlichen Narren am eigenwilligen Rockverständnis deutscher Bands der Siebziger gefressen haben und dabei auf dem schmalen Grat zwischen echter Eigenständigkeit und plumpem Zitat wandeln.

Wenn man dann aber etwa Song 3 „Marathon“ hört, der dem euphorischen Melodienreichtum von LA DÜSSELDORFs Überhit „Rheinita“ (das Nachfolgeprojekt von NEU!) ein gekonntes Update beschert, muss man den Finnen einfach zugestehen, dass sie vielleicht nicht sonderlich originelle Kopisten sind, aber dafür das energetische Konzept eines solchen Sounds verstanden haben und eine spannende Ausgewogenheit zwischen diffusen Ambient-Klängen und kraftvollem straightem Abrocken gefunden haben.

Das macht „Olympic Games“ für mich auf jeden Fall zu einem echten Highlight in meiner Liste aktueller Neo-Krautrock-Bands.