SOFT HEARTED SCIENTISTS

Wandermoon

Zu dem scheußlichen Indianer-Cover sage ich am besten gar nichts. Gut, die walisische Neo-Psych-Band SOFT HEARTED SCIENTISTS geht eben ein wenig selbstironisch vor und flirtet manchmal allzu heftig mit dem selbst auferlegten Hippie-Image.

Auch musikalisch spürt man, dass die vier Jungs aus Cardiff mehr Lysergsäure als gesund ist in der Blutbahn haben. Die trippige Atmosphäre ihres folkigen Sounds weist eine sehr starke Bindung zu Syd Barretts Soloplatten auf, auch die Prä-Bombast-PINK FLOYD liegen als Referenzmarke nahe.

Aber auch die KINKS-Platten der späten Sixties haben durchaus Spuren hinterlassen, „The trees don’t seem to know that it’s september“ geht jederzeit als „verschollene“ Ray Davies-Komposition durch.

Für den Alltagsbetrieb sind mir manche Nummern ein wenig zu schläfrig und in die Länge gezogen, sechs Songs in einer knappen halben Stunde, das riecht nach Rock-Oper, und mit dem über zehnminütigen „Westward leading“ ist tatsächlich eine Mini-Symphonie enthalten.

Doch, das bleibt festzuhalten, „Wandermoon“ hat Längen, ist aber niemals langweilig. Und die Kenntnisse der Band von britischer Psychedelia-Folklore sind enorm, genau wie ihre Spielfreude und ihr Mutterwitz.