WINGS OF LOVE

s/t

Aus dem Nürnberger Umland kommen WINGS OF LOVE, deren 7-Song-Picture-12“ eine der liebevoll gemachtesten Platten des Jahres sein dürfte. Denn die Picture-Disc mit dem Motiv einer Torte steckt in einer Plastikhülle, in der wiederum unter der Platte noch ein Papier-Platzset im Spitzentischdeckenlook steckt.

Ich kann mir kaum vorstellen, dass so was im Format 30 x 30 cm verkauft wird, also hat hier wohl irgendwer in Handarbeit mit der Schere Detailarbeit geleistet. Eine ganz wundervolle Ausstattung von musealer Anmutung – wie gut, dass auch die Musik nicht enttäuscht.

Als „Rainbowpunk“ und „Cakecore“ bezeichnen die Franken ihre Musik, für mich klingen sie allerdings eher so, als wären sie, hätte es sie da schon gegeben, einst in den Achtzigern in den einschlägigen Wave-Discos rauf- und runtergespielt wurden, zwischen BAUHAUS, TUBEWAY ARMY, JOY DIVISION, TUXEDOMOON und SISTERS OF MERCY.

Allerdings klingen sie rauher und wilder als die Urväter, wie heutige Punks mit den entsprechenden Flohmarktfunden im Plattenschrank. Musikalisch und optisch also eine echte Offenbarung.