WOLVES IN THE THRONE ROOM

Celestial Lineage

Ich kann mich noch ganz genau erinnern, wie die Spannung förmlich in der Luft knisterte, ob des bevorstehenden WITTR-Auftritts beim Roadburn 2009. Dabei schien ich einer der wenigen zu sein, die die Band bis dahin nur vom Hörensagen kannten.

Was folgte, lässt sich nur schwer in Worte fassen, aber fest steht: WITTR gaben Begriffen wie „majestätisch“ und „episch“ an diesem Abend, zumindest meiner Auffassung nach, eine völlig neue Bedeutung.

Mit „Celestial Lineage“ liegt nun das vierte Album der Band um die Weaver-Brüder vor und wie auch schon bei den Vorgängern sind die offen stehenden Münder hier vorprogrammiert. Dabei macht man im Grunde gar nicht so viel anders, bietet mehr noch eine ziemlich eindeutige Mischung aus dem stärker mit Ambient-Anleihen spielenden „Two Hunters“ (2007) und dem aus meiner Sicht deutlich straighteren „Black Cascade“ (2008).

Es gibt auf „Celestial Lineage“ also beides: Den puren Hass repräsentierendes Black-Metal-Geballer und verspielte, epische Momente, die den Hörer auf ihre Art einlullen. Dabei fällt zunächst nicht einmal auf, dass man erstmals sieben, statt der sonst üblichen vier Songs geboten bekommt, die von der Band mehr zelebriert denn schlicht gespielt werden.

Alles fließt ineinander, wirkt dadurch beinahe hypnotisch, wozu auch die Stimme der wieder verstärkt zum Einsatz kommenden Jessika Kenney ihren Anteil beiträgt. Es gibt nicht wenige, die sich eben damit schwertun, aus meiner Sicht ist Kenney aber eine Bereicherung.

Sich selbst übertroffen haben WITTR jedoch mit „Prayer of transformation“, dem letzten Track der Platte, bei dem schon das Intro zum Niederknien ist. Müsste ich einen einzigen Song nennen, der am besten zusammenfasst, wofür WITTR heute stehen, es wäre dieser.

Es läuft mir noch immer eiskalt den Rücken runter – atemberaubend.