AMOEBAS

s/t

Mit wunderbarer Regelmäßigkeit können mich Modern Action Records pünktlich zu jeder Ausgabe zu erneuten Begeisterungsstürmen hinreißen und ich bin mir sicher, dass diese Serie auch in Zukunft nicht abreißen wird, denn mit Bands – wie jetzt wieder den AMOEBAS – besteht diesbezüglich überhaupt kein Risiko.

Ich denke sogar, dass das so weit gehen wird, dass für die kommende Debüt-LP der SHARP OBJECTS die Messlatte der Bewertungen im Ox eigentlich nach oben korrigiert werden müsste, da kann man doch sicher einmal eine Ausnahme machen.

Zurück aber zu den AMOEBAS, die vor dieser LP unglaublicherweise erst eine 7“ auf dem kleinen Label Gimme Gimme Records veröffentlicht haben und hier trotzdem dermaßen grandios aufspielen, dass man sich fragen muss, wie andere Bands es eigentlich schaffen, jahrelang nur Durchschnitt und gähnende Langeweile in der Szene zu verbreiten.

Die AMOEBAS stattdessen packen acht Songs auf ihre Scheibe, von denen ebenso genau acht absolute Überhits sind. Während anfangs Chavo-Ära-BLACK FLAG-trifft-auf-ADOLESCENTS in Reinkultur zelebriert wird, steuert man das Punkrock-Traumschiff im weiteren Verlauf gen seligen Zeiten, als die STITCHES in aller Munde waren und der Punkrocker mit Stil seine Sucht nach neuen Bands mittels Zines wie dem Rock’n’Roll Outbreak, dem 3rd Generation Nation oder Labels wie Pelado Records stillte.

Dass dieses Erbe später von Bands wie den BRIEFS oder den CLOROX GIRLS weitergeführt wurde, haben die AMOEBAS dabei ebenso verinnerlicht wie die Tatsache, dass man gerne auch einmal, wie bei „You shake me“, auf die ganz frühen CURE zurückgreifen kann.

Man kann auch heute noch wahllos jeden Song dieser Platte oder besser gleich noch die gesamte Scheibe in seiner Bestenliste platzieren und würde nie danebenliegen.