CLAPS

Wreck

Wenn man die Debütalben von DEPECHE MODE, B-MOVIE, John Foxx und OMD – damals noch mit „Electricity“ auf Factory Records – sowie eine Vorstellung davon, was Ian Curtis eigentlich noch an elektronischen Elementen JOY DIVISION implementieren wollte, mit in einen dunklen Keller nimmt, die Wände schwarz anstreicht und in die Ecke ein kleines Stroboskop stellt, dann ist man bei CLAPS angelangt, einem Trio aus Minneapolis.

„Wreck“ ist ihr Debütalbum und ein gelungener Mix aus Minimal-Synth mit Cold-Wave-Anleihen, dabei jedoch tanzbar genug, um den frühem Morgen in diesem Keller abzuwarten. Ein Album mit synthetisch-romantischen Verklärungen en masse (unter anderem „In my dreams“, „Wreck“), das zeitgemäß und anachronistisch zugleich ist.

Sehr eingängige und melodische Soundscapes prägen die Songs, die dem Synth-Pop der Achtziger Jahre einen melancholischen Anstrich verpassen, mit klaren Synthie-Hooklines, einer direkten Bassline und einem Gesang, der aus dem Off zu kommen scheint.

„Gone grey“ ist beispielsweise ein Song, von dem sich Gary Numan vermutlich wünschen würde, er könnte so etwas heute noch schreiben. „Wreck“ ist ein großartiges Debütalbum in seinem Genre und man darf gespannt sein, was das Trio in der nahen Zukunft zaubern wird.