DEATH

Individual Thought Patterns

So sehr mich diese von Relapse über das gesamte Jahr liebevoll betriebene Aufarbeitung der DEATH-Diskografie auch begeistert, so groß ist auch das Dilemma für mich als Rezensenten, nicht das ganze Werk am Stück vorliegen zu haben.

Alle paar Monate die selbe Geschichte neu erzählen? Jede Platte ohne Überbau für sich stehen lassen? Bleiben wir irgendwo dazwischen. „Individual Thought Patterns“ führte 1993 den 1991 mit dem Vorgänger „Human“ eingeschlagenen Weg fort: technisch anspruchsvoller Death Metal, komplex arrangiert, aber nie verkünstelt, zu verkopft oder in selbstverliebtes Gedudel ausartend.

Dafür war dem 2001 an einem Hirntumor gestorbenen und da erst 34 Jahre alten Chuck Schuldiner auch zu sehr daran gelegen, den Song an sich nicht aus den Augen zu verlieren. Zwar werfen manche Kritiker dem wiederum mit geändertem Line-up aufgenommenen „Individual Thought Patterns“ genau das vor, womit das Album für sie ein kleines Formtief zwischen „Human“ und „Symbolic“ von 1995 darstellt, aber über so etwas wird natürlich gerne gestritten.

Mir fiel damals der Zugang anfangs auch schwer, heute hätte ich dagegen Schwierigkeiten, DEATHs fünftes Album gegen ein anderes aus Schuldiners Werk auszuspielen, sind sie doch alle für sich genommen als auch zusammen ein essentielles Stück Musikgeschichte.

Als Bonus gibt es dieses Mal ein 1993 in Deutschland mitgeschnittenes Konzert mit nervigem Drumsound und bei der Deluxe-Version zusätzliche Demos der Album-Songs.