M83

Hurry Up, We’re Dreaming

Dass das neue Album von Anthony Gonzales’ M83 trotz 73 Minuten Spielzeit auf zwei CDs erscheint, erschließt sich mir nicht – vermutlich soll dies den dramatischen Effekt eines – ähem – Opus Magnum unterstreichen.

Begeisterten M83-Alben bislang mit angenehmen Synthie-Shoegazing, ist dieses Mal der schmale Grad zu schmierigen Soft-Pop-Eighties überschritten. Das zu recht in Vergessenheit geratene Saxophon erklingt zum Schluss-Solo in „Midnight city“, verhallte Drums und der nervige Powerballaden-Gesang erinnern im besten Fall an den „GTA: Vice City“-Soundtrack.

Schaurig. Die zweite CD rettet „Hurry Up, We’re Dreaming“ vor dem kompletten Absturz. „New maps“ könnte auf einem der ersten drei sehr gelungenen M83-Alben sein und überrascht mit einem fluffigen Flötenpart zum Ende.

Auch „Year one, one UFO“ macht mit fast schon Akustik-Instrumentierung-Laune, so dass die Hoffnung bleibt, dass Gonzales auf dem nächsten Album seine Achtziger-Leidenschaft wieder dezenter auslebt.

Bis dahin bleibt festzustellen, dass sich „Hurry Up, We’re Dreaming“ verlustlos auf EP-Länge kürzen ließe. Schade.