RAINALD GREBE & DIE KAPELLE DER VERSÖHNUNG

Zurück zur Natur

Erfreulich, dass es noch ernsthafte Vertreter des deutschen Politkabaretts gibt. An dessen Rand befindet sich auch Rainald Grebe, auch wenn er subtiler vorgeht und sich eher dem Ich und nicht dem Anderen oder dem Politiker widmet.

Umso skurriler wirkt das Ganze, weil man sich schnell in der einen oder anderen Situation wiedererkennt. In der Regel sind die Alben von Rainald Grebe immer einem Thema gewidmet. „Zurück zur Natur“ beschäftigt sich mit dem Stadtmenschen, der sich nach der idealisierten Natur sehnt, aber ohne die Errungenschaften und Bequemlichkeiten der Stadtzivilisation zurückzulassen.

Und genau das weiß Grebe gekonnt in urkomische und entlarvende Texte umzusetzen. Musik ist dabei eher Mittel zum Zweck, auch wenn seine Kapelle durchaus auf hohem künstlerischen Niveau agiert.

Hier ist nicht ein Liedermacher mit Schrammelgitarre am Werk, hier werden Balladen, rockige Nummern und auch modernere Klänge angestimmt. Im Fernsehen sieht man Rainald Grebe ja eher solo mit Klavier.

„Klaus, Rock’n’Roll sieht anders aus“, aber wer zwischen 35 und 50 lebt schließlich noch das Leben eines 20-jährigen? Hier treffen Sehnsucht, Melancholie, Nostalgie und Träumereien auf harte Realität.

Und das Urkomische daran liegt im Spagat von einem zum anderen Extrem.