RICHARD BUCKNER

Our Blood

Auf meiner Liste spannender Singer/Songwriter kam der aus San Francisco stammende Richard Buckner bisher nicht vor, auch wenn er schon seit Mitte der Neunziger Platten aufnimmt, aber da selten über gute Ansätze hinaus kam.

Wobei sein 2005er Album „Sir Dark Invader Vs. The Fanglord“ zusammen mit MEKONS-Gründer Jon Langford zu seinen gelungeneren und vor allem weniger elegischen Arbeiten gehört. 2006 erschien sein letztes Album „Meadow“, seitdem hatte Buckner offenbar mit einigen Widrigkeiten des Lebens zu kämpfen, die die Fertigstellung einer neuen Platte verhinderten.

„Our Blood“ ist dementsprechend auch keine Party-Platte geworden. Eine Sammlung entspannter wie reduzierter Folk-Nummern, die Buckner mit spartanischer Instrumentierung inklusive schöner Vintage-Keyboardsounds und eher subtilen Höhepunkten vorträgt, durchaus vergleichbar mit den Solowerken eines Mark Lanegan.

Insofern könnte man „Our Blood“ im ersten Moment als etwas spannungsarm kritisieren, was die Platte auch sicherlich ist. Wenn man sich allerdings auf ihre unspektakuläre Herangehensweise und Buckners introvertierten Pathos einlässt, ist nicht von der Hand weisen, dass die neun Songs – die europäische CD-Version enthält seltsamerweise drei Bonus-Stücke – in atmosphärischer Hinsicht eine Qualität besitzen, die im Singer/Songwriter-Bereich nicht immer selbstverständlich ist.