TAMMAR

Visits

TAMMAR aus den USA haben nach zwei Vinyl-only-EPs nun via Suicide Squeeze ihr erstes Album veröffentlicht, für dessen Mix Paul Mahern (ZERO BOYS) verantwortlich ist und der auch das White Ark-Studio betreibt, in dem „Visits“ aufgenommen wurde.

Mit dem Punkrock der ZERO BOYS verbindet TAMMAR allerdings musikalisch rein gar nichts – außer vielleicht, dass ihr düsterer, beschwörender Post-Rock eine gewisse zwingende Schwere aufweist, der ihn von eher sphärischen Klängen ähnlicher Bands abhebt.

Krautrockige Elemente treffen hier auf den wärmenden Dark-Pop von ECHO & THE BUNNYMEN (gerade gesanglich sind da Ähnlichkeiten vorhanden). etwas vom Pathos der frühen U2 ist auch zu spüren, aber auch eine Spur JOY DIVISION und on top ein dichtes Gitarrengewebe mit Shoegazer-Touch.

„Visits“ ist kein zärtelndes Album, das Schlagzeug ist laut, dröhnend und raumgreifend, Elektronisches findet eher dezent im Hintergrund statt. TRANS AM haben auch Spuren im Sound von TAMMAR hinterlassen, doch unterm Strich sind die eher eine klassische Rock-Band als verkopfte Soundtüftler, man kann sich –was nicht zu hoffen ist – eine Weiterentwicklung Richtung Massentauglichkeit vorstellen, was den Genuss von „Visits“ aber nicht mindert.