BARRY ADAMSON

I Will Set You Free

Barry Adamson durfte sich sicher sein, dass ich als enttäuschter MAGAZINE-Fan – nicht wegen MAGAZINE, sondern wegen Adamsons Weigerung, an deren Album zu partizipieren – sein neues Werk nach „Back To The Cat“ von 2008 besonders genau unter die Lupe nehmen würde.

Im ersten Moment überwiegt hier auf jeden Fall ein Gefühl der Enttäuschung: Zehn recht konventionelle Songs, die das übliche musikalische Spektrum von Adamson abdecken, zwischen groovigen Soul-Jazz-Nummern und experimentelleren Sounds aus dem Bereich Filmmusik.

Insofern ist auch „I Will Set You Free“ ein typisches Adamson-Album geworden, geschmackvoll arrangiert und einfallsreich instrumentiert, nur bleiben die Songs als solche wenig erinnerungswürdig und lassen einen roten Faden wie eine echte künstlerische Vision vermissen.

Business as usual auf einem hohen ästhetischen Niveau, aber viel zu sehr auf Nummer Sicher produziert, was recht irritierend wirkt, denn schließlich sollte man von einem Künstler mit eigenem Label eine irgendwie abenteuerlustigere Attitüde erwarten.

Ehrlich gesagt ziehe ich da doch „Satellite Sweetheart“ vor, das stilistisch nicht weit entfernte 2010er Soloalbum von MAGAZINE-Kollege Dave Formula, der dort eine faszinierende musikalische Bandbreite bot, eine Platte mit deutlich längerer Halbwertzeit.