DUSTIN WONG

Dreams Say, View, Create, Shadow Leads

Die Herangehensweise des auf Hawaii geborenen Dustin Wong, der bisher in Bands wie PONYTAIL und ECSTATIC SUNSHINE gespielt hat, erinnert ein wenig an die von Mark McGuire und dessen früherer Band EMERALDS, ein nervös vibrierender Guitar-Synth-Sound, irgendwo zwischen Ambient-, Krautrock- und Folk-Einflüssen.

Wongs zweites Album für Thrill Jockey ist in jedem Fall keine sonderlich songorientierte Angelegenheit, bemerkenswert ist allerdings, wie der Hawaiianer im Alleingang durch die Schichtung unterschiedlichster, sich verändernder Gitarren-Loops dem Hörer das Gefühl gibt, als würden hier tatsächlich mehrere Leute gleichzeitig musizieren.

Auch wenn Bass und Schlagzeug nur marginal zum Einsatz kommen, entwickeln die 16 Stücke eine ungemein treibende Dynamik und lassen schnell vergessen, dass Wong seine Musik auf einem eher abstrakten, experimentellen Level arrangiert hat.

Und so mutet „Dreams Say, View, Create, Shadow Leads“ manchmal wie das ekstatische, an- und abschwellende hypnotische Zirpen eines Heeres von Heuschrecken an – die nachempfundenen Insektengeräusche von TRIBES OF NEUROTs „Adaptation And Survival: The Insect Project“ kommen einem da in den Sinn –, nur dass Wong dennoch immer im Indierock verhaftet bleibt und dabei sogar mit einer erstaunlichen Melodiösität aufwarten kann.

Ein bemerkenswertes Album eines äußerst innovativen Gitarristen, für das man nicht so schnell eine passende Schublade finden wird.