MIKE PATTON

The Solitude Of Prime Numbers

Die Vorliebe des früheren FAITH NO MORE-Sängers für Soundtracks und schräge Klänge dürfte ja hinlänglich bekannt sein, wenn man sich in den letzten Jahren ein wenig mit seinem Schaffen und dem Output seines Labels Icepac beschäftigt hat.

Nach seiner grandiosen Aneignung der italienischen Schnulzenmusik der Sechziger und Siebziger auf dem Album „Mondo Cane“ von 2010 folgt jetzt der deutlich minimalistischere Soundtrack zur nur bedingt sehenswerten Literaturverfilmung „Die Einsamkeit der Primzahlen“ von Saverio Costanzo.

Wobei „The Solitude Of Prime Numbers“ diesbezüglich ein ganz eigenständiges Werk ist, denn darauf enthalten ist auch Material, das für den Film nicht verwendet wurde, ebenso wie Musik, die Patton beeinflusst durch das Buch unabhängig davon aufgenommen hat.

Bei einer Spielzeit von gut 30 Minuten kann man sich ausrechnen, wie viel von Pattons atmosphärischer Musik letztendlich im Film zu hören sein wird. Wie schon gesagt, eine deutlich abstraktere Angelegenheit als „Mondo Cane“, allerdings finden sich hier jede Menge charakteristische Versatzstücke aus Pattons bisherigem Schaffen, der neben dissonanten elektronischen Soundscapes auch mit orchestralen Arrangements arbeitet.

Insgesamt ist „The Solitude Of Prime Numbers“ eine recht schwermütige wie fordernde Angelegenheit, zeigt aber, dass Patton ein nach wie vor ungemein innovativer, wandlungsfähiger Musiker ist, der immer für eine Überraschung gut ist.

Hinzu kommt hier eine wirklich hübsche Verpackung, die einem gefalteten Eichenblatt nachempfunden ist.