PHANTOM KEYS

The Real Sounds Of ...

Wenn mich mein Gedächtnis nicht trügt, gingen bisher zwei Singles und ein Beitrag auf einer spanischen Mod-Compilation auf das Konto der PHANTOM KEYS, bei denen sie dem Fuzz-Gewitter skandinavischer Eighties-Garage-Revivalisten frönten.

Wer sich in Anbetracht dessen von ihrem ersten Longplayer nichts Herausragendes verspricht, wird umso mehr überrascht von einem Sound, mit dem kürzlich schon THE FROWNING CLOUDS oder Paul Messis positiv unter all den neueren Garage-Veröffentlichungen herausstachen.

Statt an der x-ten Imitation eines „Pebbles“- oder „Back From The Grave“-No-Hit-Wonders rackern sich die PHANTOM KEYS lieber ab am Spannungsfeld zwischen Mundharmonika-schwangerem Sixties R&B, knackigem (Mersey-)Beat und Powerpop von Halbstarken-Kapellen wie DOWNLINERS SECT, THE YARDBIRDS oder TELL-TALE HEARTS.

Spanien hat sich in den vergangenen Jahren wiederholt mit Bands wie LOS IMPOSIBLES, LOS IMMEDIATOS oder den großartigen THE SHAKE als Brutstätte für Bands mit extremer Hitdichte und einem erstklassigen Gespür für Pop-Ohrwürmer erwiesen – in genau dieser Tradition entpuppt sich das Debüt der PHANTOM KEYS als wahre Schatzgrube für cool-lässiges Sixties-Liedgut und ist dementsprechend bei Screaming Apple bestens aufgehoben.

Herausragend sind das leicht Acid-trunkene „My last mistake“ und der R&B-Stomper „Evil eye“, im Original von Al Saxon und sicherlich in der Popcorn-Floorfiller-Version von Lucy Campo bekannt.

Rundum gelungen!