WE ARE AUGUSTINES

Rise Ye Sunken Ships

Die Jungs aus Brooklyn wurden bereits Monate vor Erscheinen dieser CD heiß und innig von BOXER REBELLION angepriesen, stammen aus dem Dunstkreis von THE NATIONAL und hießen zu zwei Dritteln vorher PELA, deren letzte Veröffentlichung hier ebenfalls ausdrücklich empfohlen sei.

Obwohl die Platte erst im Oktober umständlich ihren Weg zu mir gefunden hat, war sie am Ende des Jahres die von mir am meisten gespielte Scheibe, die wie keine 2011 erschienene Post-Punk-, Post-Rock-Platte, alle neueren Bands vereint, die im weitesten Sinne ein gutes Gespür dafür haben, wie man mit flirrenden Gitarren Spannungsbögen erzeugt und damit Songs, die sich wie eine spannende Geschichte anhören.

Ein bisschen vom vielzitierten Springsteen lässt sich auch hier nicht wegleugnen, nur widmen sich die Augustgeborenen nicht wie viele Mitbewerber den harten Gitarren zu, um den Boss zu übertünchen, sondern kombinieren epische Melodien mit dem einfachen, eingängigen aber immer grundehrlichen Rock von Bruce.

Herausgekommen ist eine Platte, die einmal mehr beweist, dass Musiker, denen es dreckig geht, einfach die besten Songs schreiben. Stücke übers Sterben („Book of James“), den Verlust der großen Liebe („Chapel song“), plus den Frust über die Erfahrungen mit unfähigen Plattenfirmen, den man in jeder Sekunde spürt.

Wenn das Hochglanz-Kiosk-Musiketablissement nicht ganz verblödet ist, muss diese Band einfach das nächste große Ding werden. Bisher hat sich aber noch nicht einmal ein europäisches Label gefunden.

Epic fail (das klingt besser als „kapitaler Fehler“). Jetzt schon riesig!