AD/AC MOTÖRWELT

Jinshu

Schon vor über 20 Jahren, in einer der ersten Ox-Ausgaben, wunderte ich mich über den Mut dieser Band aus dem Münchner Umland (Dachau), die ihren Namen in Anlehnung an AC/DC und MOTÖRHEAD wählte und das Logo auch entsprechend gestaltete.

Und für alle Fahrradfahrer, Fußgänger und ÖPNV-Nutzer unter den Ox-Lesern: Die „ADAC Motorwelt“ ist das auflagenstärkste Magazin Deutschlands, herausgegeben von der über gute Anwälte verfügenden Autlobbyistenorganisation ADAC.

Warum auch immer, verklagt hat sie nie jemand, und nach zehn Jahren Pause wollten es Marty, Marty und Smarty (kein Witz, so heißen die!) ab 2001 wieder wissen. Zehn Jahre lang scheinen sie sich aber eher im heimischen Bayern rumgetrieben zu haben, vorzugsweise im Proberaum, und erst jetzt gibt es mit „Jinshu“ ein Nachfolgealbum zum Debüt „1328“ (eine Antwort auf MOTÖRHEADs „1916“) von 1991.

Am Konzept der Band hat sich nie was geändert: Mit Punkrock- und Hardcore-Attitüde den Spuren der Namenspaten folgen, viel Bier dazu trinken, Spaß haben, sich selbst nicht zu ernst nehmen und vor allem nicht den Coverband-Kasper geben.

Diesen Anspruch löst das neue Album allerdings nur begrenzt ein, ich fürchte AD/AC MOTÖRWELT sind eine jener Bands, die man sich live anschaut, mit viel Bier und viel Spaß, die aber aus der Konserve nie richtig funktionieren.

Was vielleicht erklärt, warum man sich seit der Reunion zehn Jahre Zeit ließ mit dieser Platte.