COLORADAS

s/t

In den letzten Jahren ist viel Folkmusik nach Europa rübergeschwappt und dazu entschließt sich jeder zweite (Ex-)Punk, mit der Akustikgitarre ein bisschen mehr Gefühl zu zeigen. Ich begrüße diese Entwicklung – an der ja auch Hometown Caravan mit dem beispiellosen Austin Lucas einen großen Anteil haben –, kann ich doch beispielsweise nun auch hier auf Konzerte gehen und muss nicht mehr wehmütig online nordamerikanische Tourschedules betrachten.

Das bedeutet aber auch, dass es mittlerweile schwierig ist, einen nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen, und THE COLORADAS gelingt das nur zum Teil. Dies ist ein gutes Bluegrass-Album, aber der Funke will nicht so richtig überspringen.

Das kann daran liegen, dass die erste Hälfte ziemlich banjolastig ist (was natürlich dem Musikstil geschuldet ist), ein dominantes Instrument, das ich persönlich nur dann mag, wenn es sparsam eingesetzt wird.

Dementsprechend kann mich das Album am meisten mit den letzten, ruhigeren Stücken überzeugen: „Know your enemy“ und „Enid“ sind von großer atmosphärischer Dichte – schade, dass das Album danach vorbei ist.