FINGERPFLASTER

Zur Hölle

Eins ist schnell klar: FINGERPFLASTER wollen gar nicht, dass sie mal so richtig bekannt werden. Statt einer Kontaktadresse gibt’s nur eine seelenlose MySpace-Seite, was als Verweigerungshaltung gar nicht so unsympathisch rüberkommt.

Anfangs war ich gegenüber der Musik der Band recht skeptisch eingestellt, denn was da so durch den Raum tönte, klang im Vergleich zu vielen anderen Platten der letzten Zeit seltsam altmodisch nach Vor-Wende-Zeiten und wie eine reine Proberaumaufnahme mit allerlei Raum für Experimente und Hörspielzugaben.

Alles in allem hatte ich das Gefühl, so einen Sound das letzte Mal auf einem dieser Punk-Tapesampler mit Ost-Punkbands gehört zu haben. Wobei ich damit nicht drittklassige SCHLEIM-KEIM-Kopien meine, sondern eher die Richtung, was in der DDR als „die anderen Bands“ bezeichnet wurde.

Bands also wie ICH-FUNKTION, KALTFRONT oder DIE FIRMA, alles Kapellen, die so schlecht nicht waren und würde man sich dazu noch den Gesang und die Texte einer großartigen Band wie GRAF ZAHL denken, dann wäre der FINGERPFLASTER-Sound ziemlich genau beschrieben.

Auf CD dürfte das gar nicht rauskommen, denn ein Tape-Release wäre für den Sound der Band passender.