GHÉDALIA TAZARTÈS

Repas Froid

Mittlerweile im 65. Lebensjahr angelangt, ist der Franzose Ghédalia Tazartès kreativer denn je, beziehungsweise die seltenen Aufnahmen werden endlich wahrgenommen und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

So ist diese LP auch nicht ein komplett neues Werk, sondern eine Sammlung, oder besser Wiederverwertung und gleichzeitige Neuverarbeitung von Aufnahmen aus den Siebziger und Achtziger Jahren.

Irgendwo zwischen Cut-Ups, Musique Concrete, Field-Recordings und arabischer Trance-/Derwischmusik findet man Noiseversatzstücke und Industrialbruch, durchwachsen mit klagenden, im besten Sinne folkloristischen Gesängen.

Dieser Moloch, diese sich schnell bewegende Klanglandschaft ist wirklich progressiv, ständig aktiv und man kann sich nie sicher sein, was in der nächsten Sekunde passiert. Der Rhythmus ist der Herzschlag.

Einzigartig! Faszinierend! Melanchonisch, schön und verstörend gleichzeitig. Eine Entdeckungsreise quer durch eine phantastische Welt, die das Beste vom Okzident und Orient vereint und üblicher, verkitschter Ethnomusik um Lichtjahre voraus ist.

Eine ähnlich intensive, aber andere Verschmelzung hatte einst MUSLIMGAUZE vollzogen.