I LIKE TRAINS

The Shallows

Aha, neue Schreibweise: Einst wollten die Herren aus Leeds unbedingt iLIKETRAiNS geschrieben werden, jetzt ist es I LIKE TRAINS. Gut, daran soll es nicht scheitern. „The Shallows“ ist das dritte Album der seit „He Who Saw The Deep“ (2010) auf dem bandeigenen ILR-Label veröffentlichenden Band, die sich mit jenem Album schon vom bis ins Jahr 2005 zurückreichenden Frühwerk verabschiedet hatte und das es einem leicht machte, die Band in JOY DIVISION-Hinterland zu verorten.

Mit dem Vorgänger wurde der Sound leichter und transparenter, weniger düster, büßte aber nichts an Eindringlichkeit ein, und diesen Weg haben I LIKE TRAINS mit „The Shallows“ weiter verfolgt.

Prägnantestes Merkmal ist der klar im Vordergrund stehende Sprechgesang von David Martin, der auch 2012 noch so angenehmen Pathos mitschwingen lässt wie Tom Smith von den EDITORS. Da jene sich längst elektronischen Sounds und Überkopfklatschpublikum zugewendet haben und man von dem für 2012 angekündigten Album nichts erwartet, freut es um so mehr, dass I LIKE TRAINS so wundervoll diese schmerzliche Lücke ausfüllen.

Ohne Bombast kommt das Album aus, beinahe reduziert und bewusst zurückgenommen wirkt „The Shallows“, und hätten Martin & Co. unter den neun Songs eine Coverversion von ECHO & THE BUNNYMEN versteckt (ich denke an „Bring on the dancing horses“), sie würde unter den eigenen Nummern kaum auffallen.

Ein Album wie Samt und Seide, das in „Mnemosyne“ einen wunderbaren Höhepunkt hat. Wundervoll! (Diese Band war auf der Ox-CD #101 zu hören).