INFERNAL OVERDRIVE

Last Rays Of The Dying Sun

Der Rock-Musizierende weiß: Ein Overdrive ist nicht infernal, sondern eher so ein wenig „böse“. Angezerrt, nicht überverzerrt. Daher koppeln Metal-Bands nur selten Overdrive-Verzerrer vor ihre Klampfen.

INFERNAL OVERDRIVE aus New Jersey sind zum Glück weder evil noch Metal. Sondern eher so „overdrive“, irgendwo dazwischen. Und – liebe Metaller, bitte eine Scheibe abschneiden! – vor allem sind die vier Männer kreativ.

Für das Genre, in welchem die Band verkehrt, gilt das nicht unbedingt, dafür aber für die Ausführung und die Dynamik innerhalb der acht Songs. So orientiert sich ihr Debüt „Last Rays Of The Dying Sun“ zwar an dem, was der gemeine Musikjournalist mit „Retro-Rock“ betiteln würde.

Doch wissen es die Musiker, diese an KISS, LED ZEPPELIN, GRAND FUNK RAILROAD oder CHEAP TRICK erinnernde Musik dynamisch und frisch zu gestalten. So wird die Dreiviertelstunde Rock abgerundet durch Drumsoli, Jam-Parts, Doppelleads, Tamburine und allem, was man noch so braucht, um den Retro-Sound nicht nur zu imitieren, sondern auch um ihn interessant zu gestalten.

Mit diesem warmen Overdrive-Sound, nicht allzu böse.