ROYAL BATHS

Better Luck Next Life

Selten habe ich einen derart guten VELVET UNDERGROUND-Ersatz gehört wie diese Wahl-New Yorker, die die Grundstimmung der Andy Warhol-Schützlinge in ein moderneres Soundgewand transportieren. Dabei besitzen ROYAL BATHS soviel eigenes Profil, dass es doch zu deutlich mehr reicht, um als reine Epigonen zu enden, zumal sie natürlich keine Nico im Gepäck haben, die den weiblichen Part übernehmen könnte.

Coole Sache, mit einem noisigen, dichten Grundteppich aus Bass und Standtom, über den einer der beiden Gitarren mühelos hinwegspaziert. Irgendwo grüßen die THE JESUS AND MARY CHAIN-Sonnenbrillen, gemahnen der Wall of Sound, spendieren ein paar Drinks, bevor sie sich zustimmend nickend wieder verabschieden, weil alles gut ist.

Da wo GLASVEGAS weinerlich aufgegeben haben, fangen ROYAL BATHS erst an, geben etwas dreckigen Blues dazu und räumen ab. Kann man entweder zum nächsten Pilztrip auflegen, oder aber um so etwas wie einen diffizileren Musikgeschmack vorzutäuschen und die Ladies ordentlich zu beeindrucken, denn das ist der Sound, mit dem man selbst mit Scheißfrisur noch ordentlich punkten kann.

Düster, lasziv, abgehoben, nicht von dieser Welt, zeitlos und verdammt nochmal extrem lässig. Sexmusik! Wer sich dazu nicht bewegen kann, dem ist definitiv nicht zu helfen.