TERRY HALL

Best Of 1981-1987

Terry Hall hat mit THE SPECIALS einen fast unermesslichen Beitrag dazu geleistet, dass Ska und das Label Two Tone Records – das auch die BAD MANNERS, THE SELECTOR und THE BEAT beheimatete – in den Achtziger Jahren breite Hörerschichten erreichte und den Punk und New Wave dieser Zeit bereicherte.

Nicht minder spannend sind die Projekte, die Terry Hall danach verfolgte und sich auf dieser umfangreichen Compilation mit 42 Songs wiederfinden. Mit FUN BOY THREE (zusammen mit Neville Staples und Lynval Golding von den SPECIALS), bei denen BANANARAMA zunächst als Background-Sängerinnen begannen, bevor sie zum kommerziellen Verkaufsschlager der Achtziger Jahre wurden, veröffentlichte er zwei großartige Alben, die mit vielen Songs vertreten sind.

Ihr Debütalbum „Fame“ von 1982 schaffte den Spagat zwischen Ska, Beat, African Roots und solidem Pop. Songs wie „Faith, hope and charity“, „The lunatics“ oder „Way on down“ verbanden oft einen subtilen Humor mit ernsten politischen Anliegen.

Richtig große und musikalisch sehr viel weiter entwickelte Momente lieferte das Trio mit dem Album „Waiting“ (1983), produziert von David Byrne (TALKING HEADS). Fantastische Pop-Perlen – welche nun die frühen Ska- und Beat-Einflüsse dominieren – finden sich über die gesamte Albumlänge: „Our lips are sealed“, geschrieben von Terry Hall mit Jane Wiedlin, einer Sängerin der amerikanischen Band THE GO-GO’s das wunderbare „Tunnel of love“, oder das defätistische „The more that I see (The less I believe)“ und das in Moll gehaltene „Going home“, welches mit afrikanischen Einflüssen brilliert.

„Waiting“ ist eine Sternstunde im gesamten Lebenswerk von Terry Hall. Beide Alben sind mit den richtigen Songs auf der Compilation vertreten. Danach wurde Terry Hall mit seinem Projekt THE COLOURFIELD etwas von der seichteren Variante von Pop überrollt, schrieb aber mit „Castles in the air“ eine schöne Ballade, die auch Roddy Frame (ATZEC CAMERA) zur Ehre gereicht hätte.

Songs seiner Soloalben „Home“ (1995) und „Laugh“ (1997) finden sich hier ebenfalls, bleiben aber oft musikalisch zurück. Wenig Euphorie stiftend war sicherlich seine Zusammenarbeit mit Dave Stewart von den EURYTHMICS unter dem Projektnamen VEGAS.

Keine Highlights für beide Musiker, weshalb sich zu Recht hier lediglich zwei Songs finden. Die Werkschau zeigt, dass Terry Hall ein großartiger Songschreiber war, dann etwas abtauchte, und zuletzt wieder durch seine Zusammenarbeit mit den DUB PISTOLS brillierte, diese Songs sind hier leider nicht vertreten, und letztlich mit THE SPECIALS einer der Musiker war und ist, die in ihrem Genre Geschichte schrieben.

Seine oft fast schüchterne und distinguierte Zurückhaltung hat er sich aber bis heute bewahrt und zeichnet ihn aus.