WILD EVEL AND THE TRASHBONES

Tales From The Cave

Die INCREDIBLE STAGGERS sind zu Recht als beste europäische Garagebeat-Truppe bekannt und wenn Trash-Zampano Wild Evel einer weiteren Band sowohl Gesicht als auch seinen verrotzt-gurgelnden Gesang leiht, liegt die Messlatte hoch.

Tatsächlich erwartet einen bei den TRASHBONES nichts grundauf Neues: Wild Evel versucht sich an der Neanderthaler-Farfisa und zelebriert mit seinen vier Mitstreitern der (ex-)ROADRUNNERS einen fuzzgeschwängerten Midwest-Garage-Tanztee, nach dem selbst die trashpunkerprobtesten Höhlenmenschen nach Luft schnappen.

17 Sixties-US-Garagepunk-Stomper in Tradition der PASTELS, TAMRONS oder der SHEAPES, deren „Black cat“ ebenso wie ART GUYs „Where you gonna go“ gecovert werden, wurden mit Freakbeat/Mod- und Surf-Elementen versetzt und mit der „Keule macht Beule“-Brachialität der MONSTERS im bandeigenen Proberaum eingeprügelt und maßgeschneidert produziert.

„Tales From The Cave“ lässt trotz der verhältnismäßig hohen Songanzahl bei keiner einzigen Umdrehung Stumpfsinn aufkommen: orgelnd und krakeelend dirigiert Wild Evel die TRASHBONES wie der Leibhaftige durch diese Fuzzorgie, Bernhard Gold (THE JAYBIRDS) und Buddy Grabner (SCREAMING LORD SUTCH) steuern sporadisch Harmonika- respektive Saxophon-Parts bei und der manische Vox-Overdrive von Achtziger-Ikonen wie MORLOCKS, GRUESOMES oder LYRES sorgt für den unverkennbaren Teentrash-Sound.

Ich wage mich auf das dünne Eis und behaupte mal, dass WILD EVEL & THE TRASHBONES den STAGGERS in Sachen stilistischer Vielseitigkeit (bei einer Bandbreite vom moody Garagestomper bis zum spooky Hotrod-Surf) und packenden Arrangements voraus sind und werde in zwölf Monaten bei der Wahl der zehn besten Platten des Jahres 2012 sicherlich wieder auf „Tales From The Cave“ zurückkommen.

Und bis dahin sollte jeder rechtschaffene Höhlenbewohner und jede Farfisa-Enthusiastin sich diese Platte zulegen!