MABUS

Unexpected Foe CD

Es wird mal Zeit, eine Lanze für den deutschen Death Metal zu brechen: gerade zwei Ausgaben ist es her, dass ich die Demo-CD dieser Düsseldorfer Death-Metal-Formation besprochen und zu Recht abgefeiert habe.

Zu der Zeit hatte der Erstling schon einige Monate auf dem Buckel, so dass ich nach langem Warten nun endlich neuen Stoff meiner Lieblings Death Metal Band in Händen halte. Und ich kann euch sagen: meine hochgesteckten Erwartungen wurden noch um das Dutzendfache übertroffen.

Mit dieser selbstproduzierten CD beweisen die Düsseldorfer es endgültig: sie sind in Sachen Death Metal mit ´ner ordentlichen Thrash-Kante DIE Band Deutschlands, kein Zweifel. Nach den beiden älteren Stücken "Grains" und "While Undisputed" folgen mit "Mental Haunting", "Katharsis" und "Farewell" drei der besten Death Metal-Stücke überhaupt.

"Mental Haunting" tritt dem Hörer ohne Vorwarnung straight ins Gesicht und begeistert vor allem durch die geniale Rhythmusarbeit. Der vierte Track "Katharsis" fegt in bester CANNIBAL CORPSE-Manier alles um, um dann mit ´ner groovigen Hookline und genialen Vocals den Höhepunkt zu erklimmen.

Selbst wenn diese Stücke irgendwelchen Ohramputierten noch nicht zusagen sollten, werden auch diese keine Chance mehr haben, sich dem letzten Song "Farewell" zu entziehen und bedingungslos zu ergeben.

Dieses Stück übertrifft die selbst hoch angelegte Messlatte noch um einiges, erinnert an SIX FEET UNDER zu ihren besten Zeiten und gibt dem gefrusteten Hörer die besten Textzeilen seit CROWBAR´s "I Have Failed", mehr als grossartig! Keine Frage, hier sind absolute Profis am Werk, die ihre Instrumente perfekt beherrschen: Bassist Alex könnte ohne Probleme auch in ´ner PRIMUS-Coverband mitwerkeln, Kerry King könnte sich von Gitarrist Antonio noch ´ne Scheibe abschneiden, Drummer Frank arbeitet bei seinen Blastparts superdruckvoll, groovt was das Zeug hält und Sänger Jan ist mit seinen dunklen Grunzvocals á la Chris Barnes bis hin zu Gesangsparts der Sorte OBITUARY, immer angereichert mit ´nem sehr eigenen Stil, DAS Vorzeigebeispiel in Punkto variabler, kraftvoller und vor allem moderner Death Metal-Gesang.

Obwohl das Schmuckstück in nur vier Tagen aufgenommen wurde und (vorerst) selbst vertrieben wird ist es neben der neuen NAPALM DEATH schlicht und einfach DIE Death Metal-Platte und wurde ausserdem extrem geil produziert, brillante Vocals, fette Gitarrenwände, geniale Bassläufe, druckvolle und knackige Drums, insbesondere die Toms und die kräftige Double-Bassdrumm wurden perfekt in Szene gesetzt.

Das beste an dieser Band ist diese Selbstverständlichkeit: sie mischen das beste von DEATH, SLAYER, CANNIBAL CORPSE und SIX FEET UNDER und geben der ganzen Sache ihre unüberhörbar eigene Note.

Wenn MABUS in absehbarer Zeit keinen Vertrag bei einem grösseren Label bekommen ist es bewiesen: der Death Metal in Deutschland interessiert keinen mehr und ist somit endgültig tot!