BIG SPIN

Anthropocene

Das könnte noch richtig interessant werden, wenn neben ELEONORE und BIG SPIN weitere Bands die grandiosen Möglichkeiten und die Freiheit der Do-It-Yourself-Schiene für sich entdecken und in Eigenregie derart tolle Alben veröffentlichen.

Fans von ERRORTYPE:11, AT THE DRIVE-IN und DEFTONES dürfen bei diesen elf Tracks blind zugreifen, denn neben dem grandiosen Artwork des Digipaks fährt man auch akustisch einiges auf. Chöre, Powerchords, dropped d plus eigenwilliges Songwriting, welches aber immer nachvollziehbar bleibt und einfach durch tolle Hooks und viele mitreissende Parts überzeugt, sind die Stärken der Combo.

Fein verwoben mit diesen Vorzügen sind atmosphärische Passagen, die langsam kultiviert werden, um dann auch mal in Stakkato zu gipfeln, wie in „Measure twice, cut fucking once“. Im Vergleich zur EP „Epic“ von 2009 eine noch vielschichtigere Angelegenheit, an der man lange seine Freude haben kann, die aber unter Zeitdruck auch sofort zündet.

Die Produktion unterstreicht, dass die Schwaben hier alles andere als sparsam waren und es würde mich nicht wundern, wenn dieses begabte Quartett bald auf internationalem Niveau mitmischen würde.