DETECTORS

Deny

Holla, so hört es sich wohl heutzutage an, wenn die Jugend aufbegehrt und mit mächtig Wut im Bauch ihren Frust und Zorn über die Zustände im Hier und der zweiten sowie dritten Welt herausbrüllt. Der Einstieg ins neue Werk der DETECTORS hätte mit „Sarrazin“ nicht besser sein können.

Saugeile, hektische Punk-Attacke gegen „the rightwing, neo-liberal agenda“. Damit ist klar, gekuschelt wird woanders. Und sofort sind sie da, die Parallelen zu den – sicher – großen Vorbildern: ANTI-FLAG.

Wer sonst?! Auch wenn es mir manchmal zu viel Revolutions- und Straßenkampf-Lyrik ist, nehme ich den vier Burschen ihren Drang zur positiven Veränderung ab. Immerhin machen sie was! Erst recht machen sie keine ausweichenden Aussagen, auf welcher Seite sie stehen und wofür sie gegebenenfalls eintreten.

Beste Zeile der ganzen Bandkarriere bisher: „Turning silence into questions! Turning anger into action!“ (aus „A thousand reasons ...(To revolt)“). Musikalisch liegen sie ganz weit vorne und spielen die nationale Konkurrenz in einem Rausch aus Spielfreude und rotzigem Wechselgesang schlicht an die Wand.

Locker und flockig purzeln die kleinen Hymnen aus den Lautsprechern und es fällt schwer, bei mitreißenden Tunes wie „Along the way“, „No freedom, no liberty“ oder „The defence lobby“ nicht wie wild auf und ab zu springen.

Hat wirklich Pfeffer und Esprit, die Scheibe. Produktion ist amtlich, Gestaltung passt. Sagt nicht, ihr habt nichts gewusst. Für Kapuzenträger Pflicht.