FELIX

Oh Holy Molar

Wenig ödet mich so sehr an, wie wenn jemand versucht, über die großen Gefühle zu singen, und in seiner Performance keinerlei Angreifbarkeit zeigt. Perfektion ist hier einmal mehr der Feind und darum habe ich auch erleichtert aufgeatmet, als Lucinda Chuas Stimme auf dem zweiten Album ihrer Band FELIX das erste Mal erklang: Sie klingt nicht nach trainierter Sängerin, bemüht darum, ja keine Fehler zu machen, sondern nach Mensch, bemüht darum, Geschichten zu erzählen.

Durch ihre Pianolastigkeit erinnern die Stücke auf „Oh Holy Molar“ immer wieder mal an spärlicher instrumentierte Fiona Apple-Songs, dringen zwar nie in die schmerzhaft radiofreundlichen Gewässer anderer Apple-Epigonen wie Sara Bareilles vor, wirken durch wenig Abwechslung und Chuas letzten Endes eher monotonen Gesang auf LP-Länge etwas unspektakulär.